Hallo zusammen!
Heute an meinem ersten Urlaubstag über Weihnachten überkam mich ein Gedanke:
Wie wäre es, wenn eine lange Zeit vergangen wäre und niemand mehr weiß, ob es Captain Future wirklich gegeben hat, oder ob er nur eine Legende war.
Also in einer Zeit, in der Geschichten und Märchen davon berichten, was
vielleicht einmal Wirklichkeit war...
Wie immer: Die Figuren gehören dem ehrenwerten Edmond Hamilton, die Story gehört mir.
Enjoy!
Once upon a time...
Eine warme, klare Frauenstimme wehte über die Terrasse der Farm und berichtete fünf atemlos lauschenden Kindern von Abenteuern aus fernen Galaxien. Märchen, die sich um die Sagengestalt des Sonnensystems drehten. Legenden die bereits 30 Jahre zurück lagen.
"So war das, in den Anfängen der interplanetaren Regierung, als im Sonnensystem noch Zustände herrschten wie im Wilden Westen. Ohne die Planetenpatrouille und vor allen ohne Captain Future hätte das Sonnensystem keine friedliche Zukunft gehabt."
Gerade hatte sie geendet, da plapperten die drei Jungen und zwei Mädchen wild drauflos:
"Granny, was wäre, wenn Captain Future noch lebte?"
"Würde er die Erde besuchen?"
"Gibt es sein Zuhause auf dem Mond noch?"
"Kanntest du ihn persönlich?"
"Hör mal, Granny, landet hier nicht irgendwo ein Raumschiff? Vielleicht die Comet?"
Die Phantasie der Kinder war überschäumend und weit in der Ferne konnte man sich tatsächlich einbilden, das näselnde Geräusch landender Zyklotronentriebwerke zu hören. Aber das war nicht Ungewöhnliches am Rande des Adirondak Gebirges, denn der nächste Raumflughafen war nicht weit entfernt.
Die Frau hob den Kopf, um zu lauschen, ein Lächeln glitt über ihr Gesicht und die Falten darin waren Zeichen des Alters und der Lebensfreude. Sie strich ihr immer noch dunkles Haar, das mit einiges grauen Strähnen durchsetzt war mit einer geübten Bewegung zurück und es schimmerte golden im Licht der untergehenden Sonne. In ihren braunen Augen lag ein eigentümlicher Glanz.
Das Zirpen der Sommergrillen war jedoch alles, was die Ruhe der Farm störte und so fuhr sie fort:
"Ja, ich kannte ihn. Und es waren aufregende Zeiten."
"Boah, ehrlich? Hat er Dir das Leben gerettet?"
"Mir und Onkel Ken."
"Onkel Ken kannte ihn auch? Mör-der-spannend!"
"Joany, erzähl noch mehr von Captain Future", bettelten die drei jüngsten, doch die Älteste, ein 12 jähriges Mädchen mit rotbraunem Haar fragte gerade:
"Granny, warum hat Captain Future das Sonnensystem verlassen? Er hatte hier doch alles."
Die schlanke, ältere Frau seufzte und stand auf. Eine dunkelblaue Jeans schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihre schlanken Beine und die weiße Bluse betonte den gebräunten Teint einer Frau, die sich viel im Freien aufhielt.
Sie lehnte sich auf das Geländer der überdachten Terrasse, ließ den Blick in Richtung des aufgehenden Mondes schweifen und sagte:
"Weißt du, mein Schatz, die ewige Suche nach Erkenntnis kann zum Fluch werden, zu einem Selbstzweck. Es war für ihn eine ständige Verlockung, die Suche nach dem Ursprung der Menschheit... Er ist irgendwann dieser Versuchung erlegen..."
"Das ist doof", entschied das Mädchen und blickte seine Großmutter fragend an. "Was nützt mir denn Wissen, wenn ich es nicht teilen kann? Wenn ich es nicht teilen kann macht mich das einsam - und einsam sein ist doof! Da streite ich mich doch lieber mit Curtis."
Ihr kleinerer Bruder mit den schwarzen Haaren und grauen Augen blickt sie trotzig an.
"Du kannst ja auch nix anderes, Elena. Du bist halt nur ein Mädchen."
Der 11 jährige hatte noch nicht ausgesprochen, da preschte seine Schwester vor und es war klar, dass sie ihren Standpunkt nicht mit Worten verteidigen würde. Ihr Bruder hatte bereits seine Verteidigungsposition bezogen und regte angriffslustig sein Kinn vor.
Mit einer blitzschnellen Bewegung ging Joan dazwischen, etwas was die Kinder absolut überraschte. Wie konnte eine Frau von 55 derartig gute Reflexe haben?
"So, nun ist es aber genug für heute. Seinen Standpunkt hat auch Captain Future stets mit Worten zu verteidigen gewusst," sagte sie streng. "Gewalt ist keine Lösung. Ab ins Haus mit euch, macht euch bettfertig. Ich sage euch dann gute Nacht."
"Granny, bitte, nur noch ein bisschen..." quengelte die Kleinste.
"Es ist schon spät", meinte Joan streng, doch ihre Augen leuchteten liebevoll. "Morgen erzähle ich euch mehr."
Damit trollten sich die Kinder ins Haus, und der Disput zwischen Elena und Curtis ging flüsternd weiter, während sie die Treppen hinauf zu den Schlafräumen gingen.
Na - hat jemand eine Idee?
Comments welcome!

Viele Grüße
Johanna